Kann man Katzen mit in den Urlaub nehmen?

Planst du gerade deinen nächsten Urlaub und wunderst dich, ob du deine Katze mitnehmen kannst? Die Vorstellung ist schon ziemlich cool, oder? Ich habe schon auf Instagram Posts gesehen von Menschen, die mit ihrer Katze an einem See oder vor einer tollen Aussichten auf einem Berg posieren.

Es ist also möglich. Aber ist es auch das Richtige für deine Katze? Und wie stressig ist das Reisen für unsere Katzen? Ist jede Katze für so ein Abenteuer geeignet? In diesem Artikel schauen wir uns genau das an. Du erfährst, was du bedenken musst und bekommst praktische Tipps zur Vorbereitung.

Katzen im Urlaub – wieviel Stress ist das?

Katzen sind Gewohnheitstiere. Sie lieben ihre Routine, ihre festen Futterzeiten und vor allem ihr vertrautes Revier – also dein Zuhause. Veränderung, wie z.B. das Verlassen ihres sicheren Territoriums, bedeutet für sie Stress. Das ist einfach ihre Natur.

Manche Katzen kommen damit besser klar und manche weniger. Ob der Urlaub mit deiner Katze wirklich eine gute Idee ist, hängt für mich deshalb vor allem von zwei großen Faktoren ab.

1.Faktor: Der Charakter deiner Katze

Ich würde eine Katze nur mit in den Urlaub nehmen, wenn sie sehr selbstbewusst ist, sich nicht schnell erschreckt und immer neugierig Neues erkundet. Gute Anzeichen sind, wenn deine Katze schon positiv an die Transportbox gewöhnt ist, mit dir an Geschirr und Leine die Gegend erkundet und an kurze, stressfreie Autofahrten gewöhnt ist. Bengal-Katzen sind z.B. häufig von ihrem Charakter sehr aktiv, neugierig und daher eher geeignet, um sie mit in Urlaub zu nehmen.

Eine sensible Katze, die sich schon beim Klingeln unterm Bett versteckt, solltest du auf gar keinen Fall mit in den Urlaub nehmen. Die fühlst sich viel wohler mit einem Katzensitter zuhause in ihrem eigenen Territorium.

Persönlich würde ich meine zwei Katzen nicht mit in den Urlaub nehmen, obwohl sie offen und neugierig sind. Ich habe es ein paar Mal probiert mit Geschirr und Leine draußen und für sie bedeutet das Stress (nehmen kein Futter mehr an, feuchte Pfötchen, schnelle Atmung). Mit Zeit und viel Training könnten Sie sich vielleicht daran gewöhnen und wären entspannter, aber das muss man dann auch einplanen.

2.Faktor: Die Rahmenbedingungen deiner Reise

Es macht einen riesigen Unterschied, wie lange, wohin, oder ob du mit dem Auto, Zug oder Flugzeug reist. Eine kurze zweistündige Autofahrt ist etwas völlig anderes als eine achtstündige Zugfahrt mit vielen Menschen oder ein stressiger Flug.

Und auch das Wohin ist wichtig: Zieht ihr für eine Woche in ein ruhige Ferienwohnung oder geht es in ein Hotelzimmer mitten in einer Stadt, wo die ganze Zeit Lärm zu hören ist?

Was eine wirklich katzenfreundliche Unterkunft ausmacht

„Haustiere erlaubt“ heißt noch lange nicht „katzenfreundlich“. Bei „Haustiere erlaubt“ sind meistens Hunde gemeint und Katzen haben doch andere Bedürfnisse und Ansprüche. Ein reines Hotelzimmer ist eher schlecht geeignet.

Worauf es wirklich ankommt:

1. Richtige Reinigung Ich weiß, dass ist jetzt nicht das erste an das man denkt, aber tatsächlich eines der wichtigsten, um Stress für deine Katze zu vermeiden. Zur Erklärung: Katzen hinterlassen Duftmarkierungen, etwa beim Köpfchenreiben oder Kratzen, um ein Revier als „ihres“ zu kennzeichnen. Wir Menschen riechen das nicht, aber die nächste Katze im Raum riecht es sofort. Für sie ist diese fremde „Nachricht“ ein massiver Stressfaktor – sie fühlt sich wie ein Eindringling. Eine wirklich katzenfreundliche Unterkunft muss daher unbedingt mit Enzymreiniger gereinigt werden. Nur dieser baut die speziellen Proteine in den Duftmarkierungen ab und neutralisiert die unsichtbaren Revierspuren. Also frage bei deiner Unterkunft nach, ob sie mit Enzymreiniger reinigen oder bringe dir am besten deinen eigenen mit, um typische Stellen an denen markiert wird (wie z.B. hervorstehende Ecken, Kratzmöglichkeiten, Toiletten) nochmal selbst zu reinigen, bevor du deine Katze in die fremde Wohnung lässt.

2. Sicherheit Neugierige Katzen entdecken natürlich gerne in einer fremden Umgebung und das kann auch schnell zur Gefahr werden. Deswegen ist ein absolutes Muss für die Sicherheit, dass es keine ungesicherten Kippfenster gibt und z.B. keine ungesicherten Fenster oder Balkone.

3. Ruhe: Da ein Revierwechsel für eine Katze ohnehin schon ein Stressfaktor ist, sollte man zusätzliche vermeiden. Permanenter Lärm, zum Beispiel von einer Hauptverkehrsstraße, wirkt als zusätzlicher Stressor und ist nicht hilfreich für die Katze, um sich in der neuen Umgebung einzugewöhnen.

4. Katzenmöbel Damit sich eine Katze wohlfühlt und nichts kaputt macht, braucht sie vor Ort natürlich Katzenzubehör, wie z.B. passende Katzentoiletten (nicht zu klein, idealerweise offen), sowie Kratzmöglichkeiten (z.B. Kratzbaum oder Kratzmatte) für Stressabbau und Krallenpflege. Ausreichend Liegeflächen und Verstecke sind auch sehr wichtig. Am besten bringst du ein paar eigene Sachen mit, die nach „Zuhause“ riechen, damit wird sich deine Katze am wohlsten fühlen.

Ein Bonus stellt auf jeden Fall ein eingezäunter Balkon dar oder Gastgeber, die selbst Katzen haben und deshalb Verständnis für Katzenbedürfnisse haben.

Gute Unterkünfte mit katzengerechter Ausstattung kann man z.B. auf urlaub-mit-katze.de finden. Sie haben Ferienhäuser mit eingezäunten Balkon, manche sogar mit Katzenaußengehege, in schönen Regionen wie Bodensee, Ostsee, Südtirol.

Tipps zur Vorbereitung für den Katzenurlaub

Wer plant, die Katze mit in den Urlaub zu nehmen, sollte einige Dinge beachten.

4 Monate vorher

  • Transportbox-Training durchführen, damit deine Katze sich darin wohlfühlt, sowie immer wieder kleinere Autofahrten zu unternehmen und das ganze positiv mit Futter verknüpfen.
  • Als nächstes deine Katze an Geschirr und Leine gewöhnen und kleinere Ausflüge nach draußen machen.
  • Nur wenn deine Katze diese zwei Sachen gerne und entspannt mitmacht, würde ich mich auf die Suche nach einer Unterkunft machen. Andernfalls ist der Stressfaktor für deine Katze zu hoch.

2 Monate vorher

  • Kennzeichnen (Microchip) Schilder, Marke an Geschirr. Wenn Katze wegläuft, dann wird sie nicht den Heimweg finden, weil sie es dort nicht kennt. Unbedingt notwendig.
  • Untersuchung beim Tierarzt, EU Heimtierausweis, falls z.B. über die deutsche Grenze hinaus.

Vor der Abfahrt

  • Vertrautes mitnehmen: Lieblingsdecke, Napf oder Spielzeug helfen, den Geruch von Zuhause zu vermitteln, ein bisschen der Streu um es in die Toilette dort zu geben.
  • Ggf. Beruhigungsmittel für die Autofahrt geben
  • Vorsorge treffen: Adresse des nächsten Tierarztes und Notfallnummern bereithalten.

Im Urlaub:

  • Routine beibehalten: Fütterungszeiten und Ruhephasen möglichst unverändert lassen.
  • Langsame Eingewöhnung in 1-2 Tagen: In der Unterkunft zunächst nur ein Zimmer öffnen, bis die Katze Sicherheit zeigt.
  • Katze nicht mit Ausflügen überfordern.
  • Nicht die ganze Zeit alleine lassen. 

Alternative Was mit der Katze machen im Urlaub

Wenn du nach den letzten Abschnitten denkst: „Okay, das Reisen ist definitiv nichts für meine Katze“, dann willkommen im Club. Aber was ist dann die beste Betreuung für die Urlaubszeit?

Die mit Abstand beste, stressfreieste und katzenfreundlichste Lösung ist: Deine Katze bleibt in ihrem eigenen Zuhause. In ihrem Revier fühlt sie sich sicher, alles riecht vertraut und ihre Routine bleibt (fast) gleich. Ein Katzensitter, der mindestens ein- bis zweimal täglich vorbeikommt, füttert, das Klo reinigt und auch spielt und schmust.

Okay eins besser geht es noch: Wenn sogar ein guter Freund oder jemand aus deiner Familie für die Zeit deines Urlaubs bei dir einzieht. Deine Katze behält ihre komplette Umgebung und ist nicht allein, hat Mensch, Streicheleinheiten.

Wenn keine deiner Freunde einziehen mag, gibt es auch die Option zum „House Sitting“. Das heißt der Katzensitter zieht bei dir in der Zwischenzeit ein und ist voll und ganz für deine Katze da. Es gibt dafür spezielle Plattformen im Internet (wie zum Beispiel trustedhousesitters.com), auf denen du Menschen findest, die kostenlos auf dein Zuhause und deine Katze aufpassen, während du weg bist. Ich selbst habe schon öfter Katzen und Häuser gesittet auf der Platform und es war immer eine tolle Erfahrung.

Fazit

Ja, man kann Katzen mit in den Urlaub nehmen, aber es ist nur für wenige Katzen stressarm und bedeutet einiges an Vorbereitung und Training.

Bei einem 2-3 Tages Trip würde ich auf keinen Fall meine Katze mitnehmen. Das ist so kurz, da hat sie gar keine Zeit sich einzugewöhnen und das wäre auf jeden Fall mehr Stress als Urlaub.

Bei längeren Aufenthalten ab ca. 10 Tagen fängt es an sich zu lohnen, da die Katze genügend Zeit hat sich einzugewöhnen und sich dann auch wohlzufühlen. 

Und das nur unter der Voraussetzung, dass man eine sehr offene, neugierige und selbstbewusste Katze hat. 

Wer passende Ferienwohnungen in der Nähe entdecken oder sich inspirieren lassen möchte, kann mal bei dem Portal urlaub-mit-katze.de vorbeischauen.

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