Nicht nur Hunden, auch Katzen kann man ihren Namen beibringen. Wäre es nicht cool, wenn deine Katze, wenn sie ihren Namen hört fröhlich zu dir trabt? Deiner Katze ihren Namen beizubringen ist eine super Übung für Anfänger und geht schnell. Ich habe es meinen Katzen in 3 Tagen beigebracht und auch du kannst das schaffen, wenn du 1-2 mal am Tag für 5 Minuten trainierst.
Warum lohnt es sich deiner Katze ihren Namen beizubringen?
- Deine Katze versteht, dass sie gemeint ist – das ist besonders wichtig im Mehrkatzenhaushalt. So kannst du deine Katzen einzeln ansprechen und danach Tricks abfragen.
- Um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, z.B. Wenn sie gerade abgelenkt ist oder man ihr etwas zeigen möchte.
- Als Rückruf, damit deine Katze zu dir kommt, wenn du sie rufst.
Für mich hat es sich schon jetzt besonders in 2 Situationen gelohnt:
- Ich habe Wilma in der Wohnung gesucht und sie nicht gefunden, manchmal versteckt sie sich hinten in einer Schublade oder im Schrank. Als ich sie dann gerufen habe, kam sie unter der Bettdecke hervorgekrochen und hat mich ganz erwartungsvoll angeschaut! Super praktisch!
- Bambi ist mir durch die Wohnungstür entwischt, er ist einfach sehr neugierig. Sonst gehe ich ihm immer nach und sammle ihn wieder ein. Diesmal habe ich ihn gerufen und schon ist er wieder zu mir in die Wohnung zurück gekommen und ich konnte die Tür ganz gemütlich hinter ihm zumachen.
Wie trainiert man das die Katze auf den Namen hört?
Das Training funktioniert mit positiver Verstärkung. Das bedeutet, dass deine Katze eine Belohnung erhält, sobald sie auf ihren Namen reagiert. Diese Belohnung kann ein Leckerli sein, eine Schleckpaste oder bei manchen reicht auch Trockenfutter – je nachdem was deine Katze am meisten motiviert.
Suche dir einen guten “Rufnamen” aus
Am besten funktionieren kurze Namen die mit -a oder -i enden. Viele Katzen haben schon gute Namen und du musst dir keine Rufnamen überlegen. Meine Katzen heißen BamBam und Wilma. Zum Rufen verwende ich für BamBam den Namen Bambi, das ist kürzer und prägnanter. Wilma passt schon super. Sollte deine Katze jetzt aber “Sir Henry von Schnurrington der Dritte” heißen, wäre es vielleicht gut den Namen zum Rufen zu kürzen.
Wähle den richtigen Zeitpunkt
Es ist sehr hilfreich, eigentlich sogar essentiell, dass deine Katze futtermotiviert ist. Beginne deswegen das Training nicht direkt nach der Fütterung, dann ist deine Katze wahrscheinlich eher nicht so motiviert. Wenn deine Katze beispielsweise immer Zugang zu Trockenfutter hat, sinken auch die Chancen. Am Besten sollte deine Katze leicht hungrig sein (aber auch nicht ausgehungert).
Erstes Training: Führe den Namen ein
Nimm dir ungefähr 10 Leckerlis und verstecke sie in deiner Hand oder hinter deinem Rücken. Wenn deine Katze dich anschaut, sag ihren Namen und gib ihr direkt danach ein Leckerli. Wiederhole dieses Training 2-3 mal mit jeweils 10 Leckerlis im Laufe von 1-2 Tagen. Probiere es im Sitzen vor deiner Katze und auch mal wenn du stehst.
Sage den Namen, wenn sie wegschaut
Als nächstes wartest du kurz bis deine Katze irgendwo anders hin schaut, dann sagst du ihren Namen und wenn sie dich dann anschaut, gibst du ihr das Leckerli. Sollte sie dich nicht anschauen, kannst du ihr das Leckerli auch vor die Nase halten und den Blick zu dir lenken. Für mich war es gar nicht so einfach Bambi dazu zu bringen, dass er mal wegschaut während dem Training, da er sehr fixiert auf sein Futter ist. Ein kleiner Trick ist es, wenn du beim Belohnen das Trockenfutter oder Leckerli etwas weg wirfst, dann muss sich die Katze automatisch abwenden, um es sich zu holen. Im richtigen Moment, wenn deine Katze fertig gefressen hat, aber sich noch nicht zu dir umgedreht hat, sagst du ihren Namen und belohnst sie wenn sie sich wieder zu dir umdreht.
Übe es mit beiden Katzen gleichzeitig
Diese Übungen kannst du auch super mit mehreren Katzen gleichzeitig üben. Sag den Namen der jeweiligen Katze und gib ihr ein Leckerchen, wenn sie dich anschaut. Dann wechselst du ab. Hier sollte natürlich immer nur die Katze, deren Name genannt wurde ein Leckerli bekommen. Auch wenn die andere dann zu dir schaut, bekommt sie nichts.
Gezielt mit zweiter Person ablenken
Wenn es gut funktioniert, dass deine Katze dich anschaut, sobald du ihren Namen sagst, kannst du den Schwierigkeitsgrad erhöhen. Bitte eine andere Person während dem Training deine Katze etwas abzulenken, z.B. Anzulocken, zu streicheln, oder ähnliches. Während deine Katze abgelenkt ist, sagst du ihren Namen und belohnst sie wenn sie dich anschaut. Sollte das am Anfang nicht klappen, lockst du sie mit dem Leckerli zu dir nach dem Namen sagen. Sie wird es schon bald verstehen.
Im Alltag ausprobieren und Leckerchen geben
Hierfür solltest du dir an einer gut zugänglichen Stelle ein paar Leckerlis parat halten. Wir haben z.B. Im Flur eine kleine Ablage über unserem Schlüsselbrett, wo gut eine kleine Box mit ein paar Leckerlis passt. Wichtig ist, dass deine Katze diesen Ort nicht erreichen kann. Alternativ kannst du dir die Leckerlis auch in deine Hosentasche oder wenn du eine Strickjacke trägst dort in die Tasche stecken.
Nun hältst du also deine Leckerlis bereit und wartest du einen guten Moment ab, während du im gleichen Zimmer mit deiner Katze bist, sie aber mit etwas anderes beschäftigt ist, z.B. Aus dem Fenster schauen. Dann sagst du ihren Namen und holst das Leckerchen aus deiner Tasche.
Das war für mich der beste Moment des Trainings, da jetzt die Erfolge richtig sichtbar wurden. Wenn es im gleichen Raum gut funktioniert, probiere vom Nebenraum an aus den Namen zu rufen. Ich war begeistert, wie schnell meine zwei das verstanden haben.
Das solltest du nicht tun beim Training:
- Den Namen nicht ständig ohne Belohnung verwenden. Wenn du den Namen immer wieder im Alltag sagst, ohne dass eine Belohnung folgt, verliert er für die Katze an Bedeutung. Sag auch deiner Familie und deinen Kindern Bescheid.
- Benutze den Namen deiner Katze niemals für Schimpfen oder Bestrafung nutzen. Falls du den Namen nutzt, um deine Katze zu ermahnen, kann sie eine negative Verknüpfung entwickeln und ihn künftig ignorieren. Führe dafür besser ein anderes Wort ein wie “Nein!” oder “Lass es”
- Nicht ungeduldig werden. Jede Katze lernt in ihrem eigenen Tempo. Manche brauchen nur wenige Tage, andere mehrere Wochen, bis sie zuverlässig auf ihren Namen hören.